JoyMAME1.0 am Ätzen

Belichter im Eigenbau

Gerade wenn man Hobbymäßig beginnt Platinen selber zu entwickeln kommt irgendwann der Punkt an dem man sich überlegen muß welche Methode man dafür verwenden will. Im Internet sind einige einfache Methoden zum Erstellen von gedruckten Schaltungen zu finden wie z.B. Toner-Methode. Auch ich hatte es anfangs damit probiert. Allerdings stellte sich schnell der Frust ein, da ich es nicht wirklich geschafft habe damit saubere Platinen zu bekommen. Klar geht das damit irgendwie auch, aber meiner Meinung nach nicht wirklich einfach. Also einfach die nächste Methode testen.

So bin ich zum Belichten gekommen. Für alle die es nicht kennen ein ganz einfaches Prinzip. Man druck seine Schaltung auf eine Folie oder Pergamentpapier, besorgt sich eine mit Fotolack beschichtete Platine, belichtet und entwickelt diese und wie bei der Tonermethode auch kommt diese zum Schluß in die Säure. Klingt einfach hat aber den Haken das man irgendwie die Platine belichten muss und die zu kaufenden Belichter so mit 150 – 200 € nicht wirklich billig sind. Also ist ein Eigenbau angesagt!

Kartonbelichter
Alter Belichter im Karton

Mein Testbelichter war lange Zeit in einem Karton eingebaut. Auf dem Foto nicht ganz zu erkennen aber sehr Simple. Karton mit Loch und Glasplatte oben. Innen die UV-Röhren mit Halterungen. Funktioniert gut ist nur nicht sehr schön und benötigt viel Platz.

Zutaten für den Belichter der Marke „Eigenbau“

  • Man nehme einen alten Scanner
  • 3-4 UV-Röhren (meine haben je 8Watt)
  • 3-4 Halterungen mit Trafos für die Röhren aus dem Baumarkt (ca. 8 € pro Halterung)
  • ein wenig Holz
  • ein paar Kabel
Scanner ist jetzt leer
Ausgebautes Innenleben

Zu erst wird der Scanner geöffnet und entrümpelt. Die Schrauben und Teile gut aufbewahren da diese vielleicht für den Zusammenbau noch benötigt werden. Ich lasse bei meine Scanner die Knöpfe vorne sowie die darunterliegende Platine drin um damit später mal eine Zeitsteuerung für den Belichter bauen zu können.

 

Neuer Boden aus Holz

Ich habe in meinen Scanner einen Boden aus Holz eingebaut damit ich die Halterungen der Röhren leichter befestigen kann. Es geht aber auch ohne.

Da der Scanner nur wenig Platz in der Höhe hat und die Röhren für ein gutes Belichungsergebnis nicht zu dicht am Glas sein dürfen zerlege ich die Halterungen.Einfach vorsichtig öffnen und den Trafo herrausnehmen. Bei mir ist an den Trafo noch ein Schalter angeschlossen. Diesen entferne ich und Löte die Stromkabel so um das die Schalter nicht mehr benötigt werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Halterungen haben jeweils 2 Pole für die Röhren. Auf jeder Seite der Röhre kommen also 2 Kabel an. Da ich die Trafos nicht direkt neben oder unter den Röhren lagern kann verlänger ich die Kabel. Ein Trafo direkt neben der Röhre würde ein wenig vom Licht abfangen und das ist ja nicht gewollt. Die Stromzufuhr aller Trafos führe ich zusammen und verbinde diese mit dem Netzkabel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kabel noch durch eine Öffnung nach draussen führen und den Scanner wieder zusammenbauen. Schon ist der Belichter fertig.

Für ein sauberes Ergebnis ist es wichtig das die Platine auf die Folie, mit dem gedruckten Layout, gepresst wird. Richtige Belichter haben hierfür einen Verschluss. Der Scanner hat sowas nicht. Deshalb einfach beim Belichten etwas schweres auf den Scannerdeckel legen. Die Belichtungszeit beträgt bei mir mit den 3x 8Watt UV-Röhren ca. 4 Minuten. Das hängt aber von vielen Details wie z.B. Glas, Abstand und Röhren zusammen. Heißt also einfach ausprobieren.

WICHTIG! Nicht längere Zeit in die eingeschalteten UV-Röhren schauen!